Orte können sehr schöne Türen sein. Orte haben einen Geist, einen „spirit“. Es können Orte sein, die mit Menschen verbunden sind, – oder ehe stille, oder gar einsame Orte. Kommunikation.
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Gut und Böse, Dunkel und Licht 8. Februar 2015
Gut und Böse ist nur durch einen Machtunterschied möglich. Nur wer Macht hat über einen anderen, kann diesem etwas „antun“. Ihn verletzen, oder Schaden zufügen. Der Apfel vom „Baum der Erkenntnis von Gut und Böse“ hat also mit Macht zu tun. Dazu muss man wissen: Gut UND Böse ist in Gott enthalten! Lese man das Buch Hiob, in dem Gott auf Grund einer Wette mit Satan Hiob alles nimmt. Hiob klagt durchaus über sein Leid, wenn man es genau liest, aber er klagt Gott nicht an..
Kain erschlug seinen Bruder Abel. Die erste Gewaltanwendung. Der Brudermord.
Machtmissbrauch ist die größte Sünde. Dies kann auch im Sexuellen sein. Es ist jedoch in jedem Fall „Er-Niedrigung“, d.h. jemand „über-gestelltes“ tut jemand „niedriger-gestelltem“ etwas an. Oder stellt jemand anderen durch Gewalt niedriger. Wieder der Macht-Unterschied!
Die Frage, die ich stellen muss: Warum lässt Gott Machtmissbrauch so extrem zu? Es gibt Menschen, die an der Frage nach Auschwitz den Glauben und das Vertrauen zu Gott verloren haben. Oder die fürchterliche Zerstörung und Ausbeutung der Erde. Ich beantworte diese Frage nicht.
Und doch: „Da schied Gott das Licht von der Finsternis“ (Genesis I, 4) Unterscheidung..
Der Drache im Anhauser Tal 21. Oktober 2014
Hinunter ins Tal, links das Wasser,
der Anhauser Bach, über die Ufer getreten.
Abgebogen in den hügeligen Nadelwald,
dunkel, tief im Schlaf. Dunkel.
weiter hinein, rechts des Tals.
rief ich den Geist des Ortes.
aus dem tiefen Nadelwald,
den Hügeln, Flügel sah ich
glänzend in der Sonne, die durchbrach
die Nadelbäume.
Und im Traum sah ich
Im tiefen Nadelwald
Ihn schlafen, den Drachen,
der hütet das Anhauser Tal.
Der Anhauser Wald ist tatsächlich ein Drachenwald. Vor einigen Jahren führte eine Theatergruppe Shakespeare’s „Der Sturm“ dort auf. Spät abends, als es dunkel war, wurden die Besucher von einer beleuchteten Szene, die im Wald aufgeführt wurde, zur nächsten geschickt. Der Schluss spielte in einer kleinen Waldbühne, ziemlich tief drin schon. Es war ein unvergessliches Erlebnis.
Geben und Nehmen 7. Oktober 2014
Geben und Nehmen sind eins. Und wieder die Jakobsleiter:
„Und das Aufsteigen ist Niedersteigen, und das Niedersteigen ist Aufsteigen..“
Gespräch mit einer spirituellen Freundin 4. Oktober 2014
Gedanken zu Johannes Cassian, dem „Wüstenvater“.
Die Suche nach dem „inneren Gebet“, das für mich die Grundlage der Kommunikation mit Gott ist. Jesus Christus war in der Wüste, und viele andere auch. Vielleicht haben sie dieses „innere Gebet“, die Kommunikation mit Gott, in der Wüste bekommen.
Johannes Cassian (360 – 435 n. Chr.) lebte 10 Jahre bei christlichen Mönchen in Ägypten und schrieb 2 Bücher über die „Koinobiten“.
„De Institutis coenobiorum“ über die Grundregeln der Koinobiten. Er lernte bei ihnen das Ruhegebet und die frühchristliche östliche Spiritualität kennen.
„Collationes Patrum“ – „Unterredungen mit den Vätern“. In diesem Werk gibt er seine Erfahrungen mit den ägyptischen Mönchen in Form von Gesprächen wieder.
Nach seiner Rückkehr aus Ägypten hielt sich Johannes Cassian eine Zeitlang in Konstantinopel und Rom auf, um andere Angelegenheiten zu regeln. In der darauffolgenden Zeit gründete er in der Provence das Kloster St. Victor und ein Frauenkloster in Marseille. Damit war er einer der ersten Klostergründer im westlichen römischen Reich. Benedikt von Nursia schätzte Johannes Cassian später als geistlichen Lehrer und bezog sich in seiner Ordensregel immer wieder auf ihn. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch Antonius der Große, der vor Johannes Cassian in der ägyptischen Wüste lebte, und ihn wohl beeinflußte.
Es gibt ein Cassian-Projekt bei den Benediktinern in Münsterschwarzach. Gabriele Ziegler stellt sogar eine Verbindung der geistlichen Grundlagenwerke von Johannes Cassian zur modernen Psychotherapie her. Zu den „Collationes“ gibt es die ersten 2 Übersetzungsbände beim Vier-Türme-Verlag im Kloster Münsterscharzach.
Dann unterhielten wir uns über Johannes Klimakos, der ungefähr zwei Jahrhunderte später lebte, und auch in die Wüste ging. (*579 in Palästina – + 630 auf dem Sinai) Seine „Klimax tou Paradeisou“, Himmelsleiter oder Jakobsleiter, gab ihm den Beinamen „Kliimakos“. Er war als junger Mensch schon 4 Jahre im Sinai-Kloster, bevor er eine lange Zeit als Einsiedler auf dem Berg Sinai lebte. Ab 638 leitete er das Katharinen-Kloster auf Sinai vier Jahre lang, um dann wieder als Einsiedler zu leben.
Also auch er war in der Wüste..
Er meditierte 30 „Stufen zum Paradies“, die den Stufen des Mönchtums entsprachen, um die Vereinigung mit Gott zu erlangen. Auch er pries das innere Gebet bereits als solche Vereinigung mit Gott. Ziel ist die Vollkommenheit der Liebe und die Freiheit vom Leiden.
In der russisch-orthodoxen Kirche ist er ein wichtiger Heiliger. In der „kleinen Philakolie“, einem orthodoxen Andachtsbuch, sind Textstücke aus seiner „Klimax tou Paradeisou“ enthalten. Der vierte Sonntag der großen Fastenzeit ist Johannes Klimakos gewidmet. Von den 30 Stufen der Himmelsleiter ist jede mit der nachfolgenden verbunden. Es ist also eine gewisse Ordnung, die Sinn hat, und die er als Mönch und in der Meditation so erfuhr.